Mittwoch, 18. Juni 2008

Kreta 7 - Historisches 1

Die ersten Spuren der kretischen Kultur sind aus der Jungsteinzeit von 6000 - 2600 v. Ch. bekannt. Aus dieser Zeit gibt es Funde von einfachen Ton- und Steingefäßen, sowie kleineren Figuren und Tiernachbildungen.

Die Zeit von 2600 - 2000 v. Ch. wird auf Kreta als die Vorpalastzeit bezeichnet. Gefundene Waffen und Werkzeuge aus Kupfer stammen aus dieser Periode, ebenso Töpfersteine und Siegelsteine. Die Kreter jener Periode trieben einen schwunghaften Seehandel mit Ägypten, Kleinasien und Mesopotamien. Diese Handelsbeziehungen hatten einen regen Kulturaustausch zur Folge. Es entstand eine erste primitive Hieroglyphenschrift, Ackerbau und Viehzucht sind bekannt. Die Kreter wohnen in verputzten Häusern. Ebenfalls aus dieser Zeit sind große Kuppelgräber bekannt.

Während der sogenannten "älteren Palastzeit" zwischen 2000 und 1700 v. Ch. werden die großen und berühmten Paläste in Knossos, Phaestos und Malia errichtet. Der Handel wächst und wird ausgeweitet, die Kreter besitzen die unbestrittene Seeherrschaft.

Gegen Ende dieser Periode kommt es zu einer Unterbrechung der kulturellen Entwicklung durch katastrophale Zerstörungen, die vermutlich durch Erdbeben ausgelöst worden sind.

Daran schließt sich die "jüngere Palastzeit" von 1700 - 1400 v. Ch. an. In diesen Zeitraum fällt der Höhepunkt der minoischen Kultur. Die zerstörten Paläste werden prächtiger als je zuvor wieder aufgebaut, Handel und Handwerk erblühen auf hohem Niveau. Auf Kreta ist die Zeit des Stierkults. Der "Minos" - vermutlich ein Herrschername wie Pharao oder Cäsar - kontrolliert das gesamte Mittelmeer. Auch diese geschichtliche Periode Kretas ist am Ende durch einen Niedergang geprägt, der wiederum zum Teil durch Erdbeben, aber auch durch eine Invasion vom griechischen Festland ausgelöst wurde.

In der Nachpalastzeit von 1400 - 1000 v. Ch. werden einige der Paläste noch einmal aufgebaut, aber in kleinerem Maßstab als zuvor. Die Macht der Minoer ist gebrochen. die mykenischen Eroberer sind jetzt endgültig die Herren der Insel. Damit geht auch die Mittelmeerherrschaft Kretas zu Ende.

Um 1100 v. Ch. beginnt die Dorische Epoche auf Kreta, die bis 480 v. Ch. geht. Die Dorer fallen in Zentralgriechenland ein und errichten auch auf Kreta eine Art Klassenstaat. Hier haben nur die Dorer politische Rechte und Ämter. Die Eisenverarbeitung ist auf einem hohen Niveau und hat besondere Bedeutung bei der Waffenherstellung. Die einzige Bedeutung Kretas in dieser Zeit scheint im Rechtswesen gelegen zu haben. Die weithin bekannten, in Stein geschriebenen Stadtrechte von Gortis stammen aus dieser Zeit.




Danach versinkt Kreta zur Bedeutungslosigkeit. In der klassischen und hellenistischen Zeit von 480 - 67 v. Ch. strebt das römische Reich zur Weltmacht auf und beginnt sich für Kreta zu interessieren.


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